Geschichte / Chronik des DRK Ortsverein Niefern - Öschelbronn
Das Nieferner DRK geht aus dem bereits vor der Jahrhundertwende bestehenden Militärverein hervor. Auf Anraten des Rittmeisters Adolf Maier aus Pforzheim, dem damaligen Vertreter des Enzgau-Militärvereinsverbandes, trafen sich dreizehn Männer aus Niefern am 6. Mai 1900 und gründeten eine freiwillige Sanitätsgruppe. Unter Leitung von Hauptlehrer Karl Rabold organisierten sich die Bürger Christian Görzner, Eisendreher; Friedrich Clapier, Schmelzer: Sylvester Dressel, Goldarbeiter; Karl-Friedrich Baier, Graveur; Johann Kreutel, Goldarbeiter; Johann Bauer, Schuhmachermeister; Konstantin Schuler, Papierarbeiter; Karl Gräßle, Sattlermeister; Gottlieb Sihn, Metallarbeiter; Jakob Wallinger, Goldarbeiter und Wilhelm Rothenstein, Ratschreiber.
Weil die Mitarbeit in der Sanitätskolonne von Anfang an praktische medizinische Aufgaben als Grundvoraussetzung beinhaltete, übernahm der Arzt Dr. Rosenberg aus Mühlacker die theoretische Ausbildung. Ihm folgte später Dr. Spörl aus Niefern und ab 1907 Dr. Brinckmann, nach dem die Apotheke an der Nieferner Hauptstraße noch heute ihren Namen hat. Im Bezirk Pforzheim hatte damals Anton Heinen die Oberleitung über sämtliche Sanitätskolonnen, er organisierte auch die praktische Ausbildung der einzelnen Mitglieder unter dem Sanitäter namens Kreis in Pforzheim.
Zum ersten Mal trat die Nieferner Sanitätskolonne im Juni 1901 bei der Bräuningsmühle an die Öffentlichkeit und zeigte bei einer Übung, was sie in langen Stunden gelernt hatte. Im Jahre 1902 gab es an der Spitze der örtlichen Organisation einen Wechsel von Hauptlehrer Karl Rabold auf Georg Burkhard. Rabold wurde von Niefern versetzt, Burkhard war bald nach der Gründung der Sanitätskolonne beigetreten. Stellvertretender Kolonnenführer wurde Christian Görzner. Es folgten Jahre gewissenhafter Arbeit auf dem Gebiet des Sanitätswesens.
Man hatte erkannt, dass die freiwillige Sanitätskolonne nur dann segensreich wirken könne, wenn sie einen Männerhilfsverein hinter sich habe, der die finanziellen Mittel für eine gründliche Ausbildung aufbringen könne. Vorbild war in diesem Zusammenhang die städtischen Sanitätskolonnen mit einem jeweiligen Männerhilfsverein im Rücken. 80 Bürger erklärten nach dem Vortrag von Anton Heinen 1905 spontan ihren Beitritt in einen neuen Männer-Hilfsverein Niefern, der am 3. Dezember 1905 im Gasthaus "Zum Adler" offiziell aus der Taufe gehoben wurde, nachdem die vorgelegte Satzung einmütig die Zustimmung der Anwesenden gefunden hatte. In den neuen Vorstand wurden gewählt: Pfarrer Fidel zum 2. Vorsitzenden, Hauptlehrer Hommel als Schriftführer und Kaufmann Carl Stieß als Kassierer. Beisitzer wurden Jakob Kärcher, Wilhelm Fucks, Jakob Kling und Albert Rieß. Gemäß der Satzung wurde Georg Burkhard als Kolonnenführer der freiwilligen Sanitätskolonne Niefern bestätigt. Weitere Aufrufe zum Beitritt in den Männerhilfsverein waren nicht umsonst. Bereits 1906 zählte der Verein 157 Mitglieder.
Im September 1907 wurde die Beschaffung eines Krankentransportwagens in die Tat umgesetzt. Bei einer Straßensammlung waren 400 Mark zusammengekommen. Der Landesverband des Roten Kreuzes hatte 150 Mark beigesteuert. Den Betrag in Höhe von 200 Mark stellte die politische Gemeinde für den Erwerb des Wagens zur Verfügung. Allerdings kostete der geschlossene Pferdewagen der Firma Köhler & Co. aus Heidelberg 1.700 Mark. Weitere Spenden, Mitgliedsbeiträge und Krankentransportkosten mussten zur Restfinanzierung zusammengelegt werden. Obwohl dieser von Pferden gezogene Wagen mit den heutigen modernen Sanitätswagen in keiner Weise zu vergleichen ist, bedeutete die Anschaffung und der Einsatz für die Nieferner Bevölkerung in Notfällen eine wertvolle Hilfe. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass der Krankentransportwagen bei einer Fahrt in das Städtische Krankenhaus nach Pforzheim von dem allgemein üblichen Brückengeld ab dem 09. November 1910 durch die Stadtverwaltung befreit wurde.
Im Jahre 1912 konnte zur Erleichterung der Krankenpflege ein Krankenstuhl angeschafft werden. 1912 und 1913 befasste sich der Verein auch mit den Vorbeugemaßnahmen gegen die weitverbreitete Tuberkulose und gegen die Pocken. In Vorträgen wurden die Bürger über die Wichtigkeit dieser Vorbeugemaßnahmen unterrichtet und eine Impfung gegen Pocken dringend empfohlen. Viele Nieferner Bürger ließen sich daraufhin impfen.
Im ersten Halbjahr des Jahres 1913 bildete Dr. Brinckmann 17 Mädchen zu Helferinnen im Roten Kreuz aus. Am 18. Mai 1913 traten diese jungen Schwestern zusammen mit den Nieferner Sanitätern zum ersten Mal öffentlich auf. Anlass war die Übung eines Krankentransports mit der Eisenbahn.
Die fleißige Werbung für den Männerhilfsverein erbrachte bis Ende des Jahres 1913 ganze 433 Mitglieder. Wie schon angesprochen, wurde das Arbeitsgebiet des Vereins durch die Ausbildung von Helferinnen durch das Rote Kreuz erweitert.
In der Papierfabrik Bohnenberger, in der Maschinenfabrik Bellmer und im Sägewerk Burkhard wurden bereits 1914 Hilfsstationen eingerichtet, um bei eventuellen Notfällen rasch Hilfe leisten zu können.
Ebenfalls berichten die Protokollbücher von einer Kolonnenführer- und Ärztetagung in Heidelberg vom 23. -26. Juli 1914, an der auch Mitglieder aus Niefern teilnahmen.
Gleich zu Beginn des 1. Weltkrieges mussten viele Sanitätskolonnenmitglieder in den Krieg ziehen. Einige meldeten sich freiwillig als Krankenträger nach Frankreich. Die Daheimgebliebenen taten ihren Dienst an Verwundeten hinter der Front. Im Sinne des gemeinsamen Dienstes am Nächsten schlossen sich der örtliche Frauenverein und der Männerhilfsverein zu einem Ortsausschuss während des Krieges zusammen.
Als der Krieg 1918 zu Ende war, hatte er auch in die Reihen der dienstleistenden Sanitäter große Lücken gerissen, so dass eine Neubesinnung nach dem Versailler Friedensdiktat im Sommer 1919 von Nöten war. Bei der Jahreshauptversammlung am 2. November 1919 im Gasthaus "Zur Kanne" legten Kolonnenführer Georg Burkhard und Stellvertreter Christian Görzner ihre Ämter nieder.
Man begann jüngeren Mitgliedern die Führung zu überlassen. Leuten, die sich während des Krieges im Pflegedienst reiche Kenntnisse erworben hatten. Zum Kolonnenführer wurde Karl Friedrich Bräuner gewählt und zu seinem Stellvertreter Otto Kröner. Während der Generalversammlung am 2. November 1919 gab Bürgermeister Kling, der Vorsitzende des örtlichen Tuberkulose-Ausschusses, einen umfassenden Rechenschaftsbericht über die Jahre 1916, 1917 und 1918. Er beklagte den Mangel an Lebensmitteln, vor allem an Milch, die immer an schwächliche Kinder ausgegeben wurde. Im Jahr 1918 hatten sechs Kinder aus Niefern im Solbad Jagstfeld eine vierwöchige Kur machen können. Für das Jahr 1919 seien wieder sechs Kinder vorgesehen gewesen, doch habe das Solbad wegen Kohlemangel geschlossen bleiben müssen.
Bei der Vorstandswahl wurde die bisherige Geschäftsführung am 2.11.1919 bestätigt. Lediglich für Carl Stieß, der nach Pforzheim verzogen war, wurde Gottfried Metzger in den Vorstand gewählt.
Die Jahre nach dem 1. Weltkrieg waren geprägt von Fleiß, Lerneifer und Hilfsbereitschaft, und das alles mehr in der Stille. Der Männerhilfsverein unterstützte seine Sanitätskolonne stets tatkräftig. Neue Sanitätsgeräte konnten angeschafft werden: drei Dutzend Fieberthermometer und ein "elektrisches Heizkissen" gegen Rheumatismus. Fast 150 Kinder aus Niefern konnten Anfang der zwanziger Jahre mit Unterstützung der politischen Gemeinde am Ort direkt und in der nahen Schweiz durch Solbäder und zusätzliche Aufbaunahrung eine Kräftigung ihrer körperlichen Verfassung erfahren.
Zurückgestellt werden musste die ins Auge gefasste Gummibereifung des Krankentransportwagens infolge steigender Preise. Die Inflation des Jahres 1923 schlug voll durch. Wurden zu Beginn des Jahres 1923 für den Krankentransport nach Pforzheim dem Fuhrwerksbesitzer 1000 Mark und dem Sanitäter 250 Mark bezahlt, stiegen die Preise bis zum September 1923 auf 10 Millionen Mark für den Fuhrwerksbesitzer und auf 4 Millionen Mark für den Sanitäter an.
1924 starben mit Schriftführer Hommel und Kolonnenführer Bräuner zwei verdiente Männer.
Christian Gräßle wurde der neue Schriftführer und Otto Kröner übernahm die Leitung der Sanitätskolonne.
Inzwischen waren 25 Jahre ins Land gegangen seit dem Gründungsjahr 1900. Am 14. Juni 1925 beging man das feierliche Jubiläum in der Turnhalle. Vor dem bescheidenen Festbankett zeigte man der Bevölkerung bei einer Übung das eigene Können. Die Freiwillige Feuerwehr Niefern und der Verein der Hundefreunde nahmen an der Übung teil. Alle noch lebenden Gründer der Sanitätskolonne von 1900 wurden anlässlich des Jubiläums zu Ehrenmitgliedern ernannt: Christian Görzner, Sylvester Dressel, Georg Burkhard, Johann Kreutel und Friedrich Clapier. Am Tage des Jubiläums zählte die Sanitätskolonne 28 Mitglieder.
Im Jahre 1927 drohte den Badischen Männerhilfsvereinen das Ende. Sie sollten sich mit den Sanitätskolonnen verbinden und sich selbst auflösen. In Niefern beschloss der Vorstand am 18.3.1927, dieser Auflösungstendenz entschieden entgegenzutreten mit der Begründung, dass man unter dem Namen "Männerhilfsverein" weiterhin der "edlen Sache" dienen wolle. Diese Entscheidung des Vorstandes teilte man dem Landesverband, von dem die Initiative zur Auflösung ausging, in aller Entschiedenheit mit. Auf dem medizinisch-technischen Sektor gab es für die Nieferner Sanitätsgruppe 1927 einige Verbesserungen. Unentgeltlich erhielt man vom Kreisverband der Badischen Sanitätskolonnen Verbandsstoffe und eine fahrbare Trage. Außerdem konnte man einen Bestrahlungsapparat für Rippenfellerkrankungen anschaffen.
Am 22. Juli 1928 legte Pfarrer Fidel aus Altersgründen und wegen der vielen Arbeit im Pfarramt sein Amt als Vorsitzender des Männerhilfsvereins nieder. Ein neuer Vorstand wurde gewählt. Folgende Bürger aus Niefern sind laut Protokollbuch damals in den Vorstand gewählt worden: Jakob Kling, Vorsitzender; Theodor Zonsius, Schriftführer; Jakob Kärcher, Kassierer; Gottfried Metzger, Albert Riess, Gottlieb Sihn, Beisitzer. Kolonnenführer blieb Otto Kröner. Pfarrer Fidel wurde dank seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden mit Sitz und Stimme im Vorstand ernannt.
Ein weiterer Wechsel vollzog sich am 21. Februar 1930 in der Führung der Sanitätskolonne. An Stelle des aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Kolonnenführers Otto Kröner wurde das Kolonnenmitglied Max Hähl durch die Sanitätskolonne gewählt. An diesem 21. Februar 1930 wurde dem örtlichen Männerhilfsverein die am 16. Dezember 1929 in Kraft getretene Satzung des Bad. Männervereins vom Roten Kreuz bekannt gegeben. In dieser Satzung wurde gefordert, dass in jedem Ort nur noch ein Ortsverein helfender Menschen bestehen soll, entweder ein "Männerhilfsverein" oder eine "Sanitätskolonne" vom Roten Kreuz. Man einigte sich auf die künftige Bezeichnung "Männerverein". Dem Badischen Männerverein vom Roten Kreuz in Karlsruhe wurden rückwirkend zum 1. Januar 1930 die Vorstandsmitglieder namentlich bekannt gegeben, dazu die 29 aktiven und die 420 zahlenden Mitglieder.
Am 31. August 1930 feierte die freiwillige Sanitätskolonne ihr 30-jähriges Jubiläum. Wie üblich ging eine gemeinsame Übung zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr der Feier im "Lindensaal" voraus. Geehrt wurden Dr. Brinckmann und die Kolonnenmitglieder Clapier und Rieß. In würdiger Form umrahmten der Musikverein und der Gesangverein die Jubiläumsfeierlichkeiten.
Ende des Jahres 1932, genau am 25. November, kam eine neue Dienstvorschrift auch in Niefern zum Tragen, Wilhelm Hofsäß wurde neuer Zugführer der freiwilligen Sanitätskolonne; Albert Kreutel und Ernst Huber ernannte man zu Gruppenführern.
Einschneidende Veränderungen brachte das Jahr 1933 nach der Machtübernahme durch die NSDAP mit sich. Ab sofort mussten nun die Anordnungen und Verfügungen des Reichsministeriums des Innern beachtet werden. Auch das Rote Kreuz erfuhr eine straffe Organisation. Die Vorsitzenden der Vereine wurden nicht mehr gewählt, sondern berufen. Arbeitsausschüsse wurden gebildet. Eine öffentliche Verpflichtung der Sanitätsmannschaften und der Vorstandsmitglieder der Männervereine auf die neue Staatsführung erfolgten am 10. September 1933 auf dem Marktplatz in Pforzheim.
Großeinsatz hatte die Nieferner Sanitätskolonne beim Großbrand von Öschelbronn am 15. September 1933. Sämtliches Verbandsmaterial wurde verbraucht, so dass neues beim Kreisverband angefordert werden musste.
Erst im Protokoll vom 10. Mai 1934 wird ein Arbeitsausschuss des Frauenvereins erwähnt. Obwohl bereits im Jahre 1913 von der Ausbildung von Schwestern im Roten Kreuz berichtet wurde. Offensichtlich spiegelt sich in der verzögerten Gewichtung die erst langsam zunehmende Gleichberechtigung der Frauen wieder. Allerdings hat der Frauenverein in all den Jahren immer wieder Zuschüsse erhalten, was aus den Protokollbüchern hervorgeht.
Im Dritten Reich war der 5. Januar 1934 von Bedeutung. Einer Verfügung des Badischen Roten Kreuzes zufolge durften vorläufig keine Generalversammlungen mehr abgehalten werden.
An der letzten Kreistagung, die gemäß den neuen Bestimmungen am 29. Juli 1934 in Karlsruhe-Mühlburg abgehalten wurde, nahmen der Schriftführer Wilhelm Issel und Kolonnenführer Max Hähl teil. Ende 1934 traten mit Gottfried Metzger, Jakob Kärcher und Gottlieb Sihn, drei verdiente Mitglieder des Arbeitsausschusses aus Altersgründen zurück. In Anbetracht ihrer langjährigen Zugehörigkeit und ihrer Verdienste wurden alle drei zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auch der langjährige 1. Vorsitzende des Männervereins Jakob Kling übte sein Amt bei der Hauptversammlung am 3. Februar 1935 zum letzten Mal aus und berief Wilhelm Issel an seine Stelle zum 1. Vorsitzenden. Die Umstrukturierung an der Spitze brachte auch neue Männer in den Gesamtvorstand durch Berufung. Neben Wilhelm Issel fungierten Willi Müller als Schriftführer, Christian Gräßle als Rechner, Max Hähl als Kolonnenführer. Dazu kamen als Beisitzer W. Dressel und Depotverwalter Wilhelm Hofsäß. Jakob Kling wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Zwischen 1934 und 1937 fanden neben den üblichen Übungsabenden etliche Übungen in Niefern und auswärts statt. Erste Hilfe wurde trainiert bei einem simulierten Eisenbahnunglück, bei einem Fliegerangriff und bei einem Omnibusunglück. Der Frauenverein beteiligte sich vornehmlich an Rotkreuzsammlungen.
Die Werbung von Mitgliedern gehörte zur ehrenvollen Aufgabe. Diese wurde aber ab dem 1. Januar 1938 durch ein neues Reichsgesetz aufgehoben. Dieses Gesetz brachte die Auflösung sämtlicher bisher bestehender Vereine und Sanitätskolonnen im Deutschen Roten Kreuz. Alle Mitglieder wurden nun automatisch Mitglieder des DRK. Man bildete männliche und weibliche Bereitschaften in Niefern und andernorts. Kreisbereitschaften entstanden, deren Aufgabe es war, an den Grundlagen für die Aktivitäten des DRK mitzuwirken. Das gesamte Vereinsvermögen wurde von der Kreisstelle Pforzheim übernommen. Am 5. April 1938 gab Wilhelm Issel, der 1. Vorsitzende, das Gesetz in der Sitzung der Ortsgemeinschaft bekannt. Bei dieser Sitzung auf dem Rathaus war auch die Leiterin der weiblichen Abteilung, Frau Pfarrer Rosewich, zugegen.
Was schon die Übungseinheiten im Jahre 1938 indirekt angekündigt hatten, begann mit unverrückbarem Ernst am 1. September 1939 mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges. Sechs lange Jahre stellte dieser Krieg höchste Anforderungen an die Männer und Frauen des DRK. Die ständige Bereitschaft besonders der Frauen, bei Fliegerangriffen, bei der Betreuung der Evakuierten, bei der Versorgung durchziehender Truppen und Gefangener, bei Unfällen und Einsätzen in Krankenhäusern zehrte an den Kräften und verlangte Übermenschliches. Nach dem Großangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 wurden in Niefern im Kindergarten - heutiges Rathaus - und im Gemeindehaus Behelfsstationen des Städtischen Krankenhauses Pforzheim eingerichtet. Unter Einsatz ihrer ganzen Kräfte half die örtliche DRK-Bereitschaft tatkräftig mit.
Als der zweite Weltkrieg 1945 im Chaos endete, stellten sich Männer und Frauen des DRK - sofern sie den Krieg überlebten - erneut der Bevölkerung zur Verfügung. Nun galt es, mit aller noch zur Verfügung stehenden Kraft die Vertriebenen und Flüchtlinge in Niefern unterzubringen. Die Schulspeisung musste organisiert werden.
Am 7. März 1947 lud Bürgermeister Erhard Fahlbusch auf Anordnung des Landratsamtes Pforzheim die Mitglieder des örtlichen Roten Kreuzes zu einer Besprechung ins Rathaus ein.
Vierzehn Personen nahmen daran teil. Das Ergebnis dieser Versammlung war die Gründung eines DRK-Ortsvereins. Folgende Persönlichkeiten wurden in die Vereinsführung gewählt: Max Hähl, 1. Vorsitzender; Robert Burkhard, Stellvertreter; Willi Müller, Schriftführer; Frau Seeberger, Kassiererin; Emil Beisele, Hans Raum und Adolf Kruck, Delegierte. Die Gründung des DRK-Ortsvereins wurde dem Kreisverein in Pforzheim unter Bekanntgabe des Vorstandes und der Delegierten mitgeteilt.
In den nächsten beiden Nachkriegsjahren konnte der DRK-Ortsvereins eine ständige Zunahme an weiblichen Mitgliedern verzeichnen. Erste-Hilfe-Kurse prägten die regelmäßigen Übungsabende die mit verantwortlich waren, dass der 1. Vorsitzende des örtlichen DRK, Max Hähl, ein Anwachsen auf 205 Mitglieder am 9. April 1949 bei der ersten Jahreshauptversammlung nach dem Krieg bekannt geben konnte. Die männliche Bereitschaft zählte damals neunzehn Mann, die weibliche dreiundzwanzig. Neu in den Vorstand gewählt wurden Eugen Scholl als 2. Vorsitzender und Wilhelm Hofsäß als Bereitschaftsführer.
In den Wirtschaftswunderjahren von 1947 bis 1957 wuchsen dem örtlichen DRK mannigfache Aufgaben zu. Neben den regelmäßigen Dienst- und Übungsabenden ergaben die Gestaltung der Weihnachtsfeiern für Kriegswaisen und das Zusammenstellen und Verteilen von Weihnachtspäckchen an die älteren Bürgerinnen und Bürger vom 80. Lebensjahr an weitere Aufgabengebiete. Der Dienst im Freibad seit 1951 und die Dienstbereitschaft im Enztalstadion wurde für das Nieferner DRK eine Selbstverständlichkeit. Den ganzen Einsatz erforderten seit 1961 die jährlich stattfindenden Blutspendeaktionen, die Röntgenreihenuntersuchungen, die Schluckimpfungen und die Heimkehrerbefragungen nach gefallenen oder vermissten Menschen in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges. Im Advent 1966 begann das örtliche DRK Niefern mit der Gestaltung eines "Altennachmittag" für die Seniorinnen und Senioren im Ort. Kranke und Behinderte, die diese Veranstaltung nicht besuchen konnten, erhielten seitdem alljährlich ein Weihnachtspäckchen.
Die weibliche Bereitschaft, die bis zum 12. März 1955 dem Bereitschaftsleiter unterstand, bekam an diesem Tag ihre eigene Bereitschaftsführerin. Frau Maria Kaubeck, die sich schon 1939 für die Belange des Roten Kreuzes einsetzte, übernahm dieses Amt. Fortan unterstand die weibliche und männliche Bereitschaft 30 Jahre lang einer getrennten Führung, bis 1985 wieder die Zusammenlegung erfolgte.
Am 6. Juni 1960 feierte die Rot-Kreuz-Bereitschaft in einer schlichten Feierstunde ihr 60jähriges Bestehen. Im Gasthaus zum Kirnbachtal hielt man im Kreise der Aktiven Rückblick auf die Zeit bis zur Jahrhundertwende. Beim 100jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Niefern im Jahre 1961 machte man zwischen dem 8. und 10. Juli auf sich aufmerksam. Die Zusammenarbeit von Feuerwehr und DRK verdeutlichte der Bevölkerung bei der Schauübung, wie notwendig eine helfende Einheit der DRK-Bereitschaft ist.
Parallel zum Ortsverein Niefern des DRK entwickelte sich ab dem 6. April 1962 eine Bereitschaft im damals noch selbstständigen Nachbarort Öschelbronn. Bei der vorausgegangenen Abschlussprüfung des Sanitätskurses waren Bürgermeister Gustav Wenk und einige Gemeinderäte anwesend. Frau von Neuhaus, die Kreisbereitschaftsleiterin, Kreisbereitschaftsleiter Kiefer und der stellvertretende DRK-Kreisvorsitzende Rothfuß aus Eutingen nahmen die Prüfungen ab.
Bei der zwölften ordentlichen Hauptversammlung des DRK in Pforzheim im September 1962 wurden die beiden Nieferner Bereitschaftsführer Maria Kaubeck und Max Hähl mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, der höchsten Auszeichnung überhaupt, geehrt. Neun Jahre später, am 23. Februar 1971, erhielt Albert Kreutel diese Auszeichnung für 50 Jahre aktiven Dienst im DRK.
Leider verstarb Maria Kaubeck im Jahre 1963. Mit ihr verlor der DRK-Ortsverein Niefern eine tatkräftige Persönlichkeit. Als Nachfolgerin in der Bereitschaftsführung wurde Lotte Pimmingsdorfer gewählt. Auch Max Hähl äußerte nach 36jähriger aktiver Tätigkeit im DRK als Bereitschaftsführer den Wunsch, sein Amt in jüngere Hände zu geben. Er schlug als seinen Nachfolger Hugo Huttenloch vor, der am 5. März 1966 in diesem Amt bestätigt wurde. Max Hähl übernahm zum gleichen Zeitpunkt des Amt des 1. Vorsitzenden, das er bis zu seinem Tode am 3. Mai 1968 inne hatte.
Bis zu den Neuwahlen führte sein Stellvertreter, Bernhard Müller, die Geschäfte des 1. Vorsitzenden weiter. Zum Nachfolger des allseits geschätzten Max Hähl wurde dann am 28. Januar 1969 Günter Zahnlecker gewählt.
Auf technischem Feld der DRK-Ausrüstung erhielten Feuerwehr und Rotes Kreuz am 14. Mai 1966 je einen Einsatzwagen. Mit diesen Fahrzeugen wurde es möglich, rascher und wirksamer helfen zu können. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang der Einsatz beim Tornado am 10. Juli 1968. Helferinnen und Helfer der Nieferner Bereitschaft hatten zwei Tage lang bei der Verpflegung der geschädigten Bevölkerung und der Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun.
In Niefern war der neue Einsatzwagen in der Nacht vom 26. zum 27. Juli 1969 im Einsatz. Durch wolkenbruchartige Niederschläge wurden große Teile des Ortes überschwemmt. Die DRK-Bereitschaft übernahm dabei die Versorgung der Einsatzkräfte.
Im März 1967 wurde in Niefern die Jugendrotkreuzgruppe gegründet. Diese Gründung wurde unterstützt von Dr. Schünemann, dem damaligen Leiter der Rot-Kreuz-Jugend in Pforzheim. Hartwig Ziegler leitete und betreute die JRK-Gruppe.
die Jugendlichen wurden in Erster Hilfe ausgebildetund wirkten bei Übungen und Lehrgängen der Bereitschaft mit. Nach Hartwig Ziegler, der der Jugendgruppe bis 1971 vorstand, folgte Rainer Haupt bis 1974. Während dieser Zeit konnte sich die JRK-Gruppe in einem Erste-Hilfe-Wettbewerb sogar als Landessieger bestätigen.
In den Jahren 1975 bis 1985 war Margarete Schuon-Mikulla für die Nachwuchsgruppe zuständig. Die Jugendgruppe war stets ein bunter Farbtupfer innerhalb der Ortsbereitschaft und konnte ab 1968 bis heute immer wieder gute Platzierungen bei EH-Vergleichskämpfen erringen.
Neu belebt wurde die Arbeit des DRK-Ortsvereins im Jahr 1970. Eine neue Satzung wurde von den anwesenden Mitgliedern angenomen.
Bei Leistungsvergleichen mit anderen DRK-Ortsveieinen wurde ab 1970 bis heute mehrfach das silbene Leistungsabzeichen errungen.
Der politische Zusammenschluß der Nachbargemeinden Niefern und Öschelbronn am 1. August 1971 bedingte auch das Zusammengehen der DRK-Bereitschaften in beiden Ortsteilen.
Nach verschiedenen Beratungen der Vorstandsgremien wurde bei der Hauptversammlung der DRK-Mitglieder am 15. Januar 1972 die Vereinbarung über die Vereinigung der beiden Rot-Kreuz-Gemeinschaften angenommen. Der Name des Ortsvereins wurde dem der politischen Gemeinde angepasst: DRK Ortsverein Niefern-Öschelbronn. Günter Zahnlecker wurde als 1. Vorsitzender gewählt. Als Bereitschaftsführer fungierten Lotte Pimmingsdorfer -w- und Heinz Jost -m-. Am Tag des Zusammenschlusses Mitte Januar 1972 zählte die Bereitschaft 52 Helfer und 33 Helferinnen.
Durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde sowie der Industrie und fördernden Mitgliedern wurde es möglich, im Kalenderjahr 1972 einen neuen Krankenwagen anzuschaffen.
Zum 31. Dezember 1973 wies der Ortsverein Niefern-Öschelbronn folgenden Mitgliederstand auf:
Fördernde Mitglieder 883
Helferinnen und Helfer 87
Jugedndrotkreuz 20
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Mitglieder gesamt 990
Einen Wechsel gab es 1973 in der Bereitschaftsleitung. Auf Heinz Jost folgte wieder Hugo Huttenloch. Er war die treibende Kraft bei der Gründung der Katastrophenschutzgruppe im Oktober 1973. Zwölf vorwiegend freiwillige Rot-Kreuz-Helfer bildeten die erste Gruppe. Fortan konnten Helfer, die sich für 10 Jahre zum Dienst beim Roten Kreuz verpflichteten, vom Militärdienst freigestellt werden. Dadurch erfuhr die Ortsbereitschaft bis heute einen laufenden Schub an aktiven Helfern.
Die Arbeit in der Bereitschaft war in den siebziger Jahren weiterhin ausgefüllt mit den Diensten im Freibad, auf den Fußballplätzen und bei vielen anderen Veranstaltungen. Auch der Einsatz bei den jährlichen Blutspendeaktionen sowie beim Seniorennachmittag in der Adventszeit gehörten zu den wichtigen Terminen.
Im Jahre 1975 feierte man das 75-jährige Jubiläum unter anderem mit einer Kreisdelegiertenversammlung und einer großen Jubiläumsübung zusammen mit dem THW.
Eine Zäsur, die im Sinne des DRK ein deutlicher Fortschritt war, erlebte der Ortsverein im Jahre 1976. Hatte man in der 75-jährigen Geschichte auf dem Sportplatzgelände, in der Papiermühle unter Frau Hähl Kurse abgehalten und dann jahrelang in der alten Schule neben dem "Garagendepot" für die Fortbildung und Grundausbildung Sorge getragen, so erhielt die Bereitschaft und die Rot-Kreuz-Jugend nun ein dauerhaftes Zuhause im neuen Feuerwehrhaus an der Schloßstraße.
Die Fahrzeuge wurden in der Feuerwehr-Wagenhalle untergestellt. Inzwischen hatte sich der Wagenpark des DRK um eine Funkausrüstung, einen Kochanhänger und einen Verbandsplatzanhänger erweitert und verbesserte dadurch die Einsatzmöglichkeiten. Einen Pullmotor zur Beatmung und eine vorbildliche Ausstattung zur Schulung erweiterte zu dieser Zeit zusätzlich die Ausbildungsmöglichkeiten des DRK.
Als man 1978 einen Krankenfahrstuhl anschaffen konnte, organisierte die Bereitschaft Fahrten für Behinderte und Kranke im Ort und in der nähren Umgebung.
Mit einem Ambusimulator, einem Übungsgerät zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, hielt das DRK Schritt mit den technischen Erfordernissen auf dem Sektor Gesundheitsvorsorge und Lebensrettung.
1980 brachte Lieselotte Pimmingsdorfer eine gute Sache auf den Weg: die Sozialgruppe.
Diese Gruppe machte es sich seit 1981 zur Aufgabe, Kranke zu Hause zu besuchen. Dieser vorwiegend von älteren Aktiven wahrgenommene Dienst ist inzwischen aus der Arbeit des örtlichen DRK nicht mehr wegzudenken. 1983 ergab sich eine Änderung in der Leitungsgruppe des DRK. Auf den schwer erkrankten Heinz Jost folgte nun Edgar Bügel als Zugführer I und stellvertretender Bereitschaftsführer. Eine deutliche Entwicklung nach vorne nahm des Rote Kreuz in der Kirnbachgemeinde 1984. In diesem Jahr schaffen Kommune und DRK zusammen eine sehenswerte "Rettungszentrale". Zu den vorhandenen Räumen kommen durch die Aufstockung ein Übungsraum für die Bereitschaft und ein schöner Jugendraum. Der DRK- Ortsverein leistete einen Zuschuss von 40.000 DM und brachte 500 Arbeitsstunden im Wert von 14.000 DM ein. Zu den beiden funktionalen Räumen baute man noch 4 Garagen auf dem Freigelände des Feuerwehrhauses, um dort die Fahrzeuge und Gerätschaften unterzubringen. Die Einweihung und Übergabe der neuen Räumlichkeiten wurde am 19. Oktober 1984 feierlich begangen. 1985 musste man sich gleich zu Beginn des Jahres beim Degussa-Großbrand bewähren. Die Erste Hilfe und die Verpflegung der Löschmannschaften gehörte dabei zu den wichtigen Aufgaben. Man beschaffte drei weitere Fertiggaragen auf dem Gelände beim Feuerwehrhaus als Lagerplätze und konnte das Material, das im Wohnhaus in der Schloßstraße neben der Feuerwehr gelagert war, nun endlich umräumen. Im selben Jahr erhielt die DRK-Bereitschaft durch einen neuen, mit allen technischen Erfordernissen der 80er Jahre ausgestatteten Krankenwagen. Im Jahre 1986 versuchte man das klein gewordene Jugendrotkreuz wieder mit mehr Leben zu erfüllen. Ein Neuaufbau wurde angepackt. Zusammen mit der Kirnbachgrundschule brachte in einer groß angelegten Werbeaktion eine Gruppe von mehreren Aktiven den Kindern das Rote Kreuz näher. Es gelang schließlich, aus 60 Kindern bis Ende des Jahres 1986 einen Stamm von 15 Kindern zu rekrutieren. Nach einer Übergangslösung übernahm schließlich Christa Fix die Jugendleitung. Gegen Ende der 80er Jahre zeichnete sich im DRK ein Generationswechsel ab. Als Nachfolger von Günter Zahnlecker konnte Ursula Burkhard, die Frau des damaligen Feuerwehrkommandanten als 1. Vorsitzende gewonnen werden. Sie begleitete fortan den Verein nicht nur als Vorsitzende, sondern auch als engagierte aktive Helferin, die sie zuvor bereits lange Jahre in Pforzheim gewesen war. Im gleichen Jahr wurde Günter Zahnlecker für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In das Jahr 1990 – noch in der Amtszeit des seitherigen Vorsitzenden – fällt auch die Gründung der RK-Seniorenabteilung. In den ersten beiden Jahren führte Ilse Eulitz diese Abteilung, danach bis heute Günter Zahnlecker. In diese Zeit fiel auch die Gründung der DRK Gymnastikgruppe. Auf dem Sektor Ausbildung wurden durch ein Videogerät die Schulungsmöglichkeiten dem technischen Stand der Zeit angepasst. Nach dem Ausscheiden von Hugo Huttenloch in seiner Tätigkeit als Bereitschaftsführer zum Jahresende 1990 verblieb bei seinem langjährigen Stellvertreter Edgar Bügel die kommissarische Leitung der Bereitschaft. Sein Konzept der Bereitschaftsuntergliederung in selbständig arbeitende Tätigkeitsbereiche half, personelle Engpässe zu bewältigen, die in den 90er Jahren empfindlich spürbar wurden. Eine sprunghaft ansteigende Zahl von Dienststunden, die hauptsächlich durch den Bau der Kirnbachhalle und des Ameliussaales bedingt war, ging einher mit einer immer geringer werdenden Helferzahl, besonders durch das Ausscheiden zahlreicher älterer Helfer bedingt. Zwischen 1988 und 1998 stieg die Zahl der Dienststunden auf über das Doppelte an. Dies erforderte eine Veränderung der Struktur und ein Umdenken in der Sache. In dieser Zeit war Frank Pfenninger 1991 mit leitenden Aufgaben betraut. Von Ende 1991 bis Anfang 1994 stand Manfred Schubert als Bereitschaftsführer zur Verfügung. Edgar Bügel fungierte weiter als stellvertretender Bereitschaftsführer. Neue Veranstaltungen wurden zu dieser Zeit ins Leben gerufen: der Glühweinausschank an Heiligabend ab 1991 sowie der winterliche Gruschtelmarkt ab 1995. Im Jahre 1996 wurden an mehreren Stellen im Ort Kleidercontainer aufgestellt. Darin konnte nun die Bevölkerung ihre Altkleider zur Spende deponieren. Alle anderen Rot-Kreuz-Aktivitäten gingen wie in all den Jahren zuvor ungebrochen weiter. Blutspendetermine, Krankenbesuche, Altkleidersammlungen u.v.m. Mehrere Einsätze hatte die Bereitschaft bei Bränden und vor allem bei Hochwasser zu bewältigen, von dem der Ortsteil Niefern in diesem Jahrzehnt mehrfach schwer betroffen war. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre konzentrierte man die Sanitätsdienste hauptsächlich auf Großveranstaltungen. Außerdem förderte man verstärkt die Hilfe zur Selbsthilfe durch vermehrte Erste-Hilfe-Angebote an die Bevölkerung. Aufgabenfelder wie die Breitenausbildung erreichten mit den Ausbildern Rolf Böckle, Hugo Huttenloch und Edgar Bügel in diesem Jahrzehnt Höchststände. Bis 1997 blieb Edgar Bügel im Amt. Leopoldine Spörl versah weiterhin das Amt der Zugführerin. Im selben Jahr wurde eine weitere Garage erstellt, die fortan als Lagerplatz für Altkleider Verwendung fand. 1998 erhielt das DRK eine neue Funkausrüstung, die eine deutliche Verbesserung unseres Funkverkehrs bedeutete. 1999 wurde der schon länger gefasste Beschluss zur Anschaffung eines neuen Krankenwagens in die Tat umgesetzt. Das DRK verfügt nunmehr über einen Wagen mit bester Ausstattung für die vor uns liegenden neuen Aufgaben. Zwischen Feuerwehrhaus und Garagen baute man im ehemaligen Kleiderdepot eine Küche ein, die im September 1999 anlässlich eines Dienstabends eingeweiht wurde. So verabschiedete sich mit viel Alltagsarbeit aber auch einem hohen Potential an Hoffnung das alte Jahrtausend, um einem neuen Platz zu machen. Mögen für das dritte Jahrtausend nach Christi Geburt die Worte von Henri Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes, uns weiter Verpflichtung sein: "Dienet dem Wohle des Nächsten".
Texte : wurden aus alten Festschriften & Protokollen übernommen.
Eingestellt : M. Stindl / DRK